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Die Ausstellung „Das Bauhaus wirbt – Neue Typographie und funktionales Grafikdesign in der Weimarer Republik“ zeigt vom 01. März bis zum 12. Mai 2019 die Ausstrahlungswirkung des Bauhauses im Bereich der werblichen Auftritte mit zahlreichen originalen Druckbelegen der Bauhauszeit. Die KulTourStadt Gotha GmbH lädt uns in diesem Zusammenhang herzlich ein, diese einzigartige Schau samt zweier Fachvorträge am 09. April persönlich in Gotha zu erleben.
Zu den Schwerpunkten sowie dem historischen Kontext der Ausstellung konstatiert Kurator Prof. Dr. Patrick Rössler (Universität Erfurt): "Bei funktionaler Gestaltung denkt man sofort an das Bauhaus. Deswegen verwundert es nicht, dass von Weimar und Dessau wesentliche Impulse auch für die typographische Formgebung ausgingen. Denn in den 1920er Jahren veränderte sich das Erscheinungsbild von Drucksachen fundamental: Mit der 'Neuen Typographie' setzte sich eine Bewegung durch, die sich klassischen Layout-Prinzipien verweigerte. Ziel war eine Optimierung der Drucksachen hinsichtlich ihrer Lesbarkeit, die Standardisierung in Schrifttypen wie Blattformaten und insgesamt eine Orientierung an der Deutschen Industrienorm (DIN). Die anachsiale Satzanordnung von bevorzugt serifenlosen Schrifttypen in größtmöglicher Klarheit, ohne ablenkenden Zierrat und mit der neusachlichen Fotografie als auffälligem Bildelement, setzte sich bei der werbetreibenden Wirtschaft durch und bestimmt unsere visuelle Sozialisation bis heute.
Das Bauhaus war deutschland- und weltweit die erste Einrichtung, die ihre Drucksachen konsequent nach den Prinzipien der Neuen Typographie gestaltete. Zunächst formulierte der Bauhaus-Meister László Moholy-Nagy, der fortan federführend für das Grafikdesign der Einrichtung zuständig war, mit seinem Aufsatz 'Die neue Typographie' die programmatische Grundlage der Bewegung – und prägte mit seinem Aufsatztitel auch gleich ihren Namen.
Die Ausstellung 'Das Bauhaus wirbt' zeigt durchaus einige der wohlbekannten Ikonen der Neuen Typografie, bezieht aber auch weniger bekannte und eher schlichte Umsetzungen ein, um Spitze und Breite des Gebiets zu präsentieren. Brennpunkte sind die Grafikerszenen in Mitteldeutschland zwischen Magdeburg und Halle, rund um das 'neue Frankfurt' und den 'Ring neuer Werbegestalter'. Neben Broschüren und Plakaten, Prospekten und Faltblättern zeigt die Präsentation auch die Ausstrahlung auf die Buchgestaltung und das Zeitschriftenlayout anhand einer Fülle von Schutzumschlägen und Illustriertentiteln, welche die 'Neue Typografie' in ihrer eigenen Weise adaptiert haben. Ein Ausblick dokumentiert anhand ausgewählter Beispiele, wie diese Gestaltungsprinzipien von Grafik-Designern in anderen Staaten aufgegriffen, selbst unter dem NS-Regime angewendet wurden und sich bis in die Gegenwart erhalten haben."
Die Ausstellung „Das Bauhaus wirbt – Neue Typographie und funktionales Grafikdesign in der Weimarer Republik“ im KunstForum Gotha wird gefördert von der Thüringer Staatskanzlei und der Universität Erfurt.
Dr. Claudia Fenske zeichnet seit 2016 als Referatsleiterin im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft verantwortlich für das Thüringer Landesmarketing. Nach ihrem Politikstudium in Göttingen samt Promotion in Englischer Sprache an der Universität Marburg war sie von 2002-2008 im Produktmarketing für die Marken "Mercedes" und "smart" in der "Daimler AG" tätig. Nach einem weiteren wissenschaftlichem Abschluss als Master of Public Policy an der "Hertie School of Governance" wirkte Frau Dr. Fenske seit 2010 als Beraterin für Kommunikationsstrategie bei der Unternehmensberatung "ADVICE PARTNERS", bis sie 2012 als Leiterin des Referates Kommunikation, Öffentlichkeit und Marketing zur "Klassik Stiftung Weimar" wechselte. |
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Dr. Marita Kasper ist Referatsleiterin in der Kulturabteilung der Thüringer Staatskanzlei. Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften in Münster und Kiel war Frau Dr. Kasper zunächst von 1997-2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 1997 bis 2011 übernahm sie zudem diverse Lehrtätigkeiten an der Thüringischen Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie in Erfurt und Gera. Seit 2000 fungierte sie zudem als Referentin in der Kulturabteilung des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, bevor Sie 2011 eine Referatsleitung in der Kulturabteilung (Referat 41: Haushaltsangelegenheiten, Klassik Stiftung Weimar, Wartburg-Stiftung, Kulturelle Bildung, Bauhaus 2019, Kulturtourismus) übernahm. |
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Prof. Dr. Patrick Rössler hat seit 2003 die Professur der Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt "Empirische Kommunikationsforschung/Methoden" an der Universität Erfurt inne. Seine Forschungsschwerpunkte sind neben "Medieninhalten & Medienwirkungen" insbesondere die "Politische Kommunikation", "Online-Kommunikation & Neue IuK-Technologien" sowie "Visuelle Kommunikation" (auch in historischer Perspektive) samt der Entwicklung von Methoden und Verfahren der empirischen Sozialforschung. Prof. Dr. Patrick Rössler ist neben seinem Wirken in unterschiedlichen akademischen Ämtern zudem regelmäßig als Ausstellungskurator tätig. |
18.00 Uhr: |
Sektempfang im KunstForum Gotha |
18.30 Uhr: |
Begrüßung der Teilnehmer sowie Vortrag von Frau Dr. Claudia Fenske (Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft) und Frau Dr. Marita Kasper (Thüringer Staatskanzlei) zum Thema: „Wo wollen wir leben?“ – Das Bauhaus-Jubiläum als Imagefaktor für Thüringen. |
19.15 Uhr: |
Kulinarische Pause mit Canapés und Getränken |
19.30 Uhr: |
Fachliche Einleitung zur Ausstellung „Das Bauhaus wirbt – Neue Typographie und funktionales Grafikdesign in der Weimarer Republik“ samt Ausstellungsrundgang mit dem Kurator Prof. Dr. Patrick Rössler (Universität Erfurt) |
ab 20.30 Uhr: |
Ausklang mit Getränken und interessanten Gesprächen |
(Text-/Bildmaterial: KulTourStadt Gotha GmbH/ Prof. Dr. Patrick Rössler/ Dr. Claudia Fenske/ Dr. Marita Kasper)
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